27.01.2010 - Unterrichten mit Diskussionsforen

In früheren Kommentaren hab ich bereits erwähnt, daß sich Diskussionsforen gut mit anderen Lehrmethoden kombinieren lassen. Dabei sind einige Überlegungen anzustellen.

Es müssen genügend Teilnehmer vorhanden sein, die das Forum lebendig werden lassen, besonders wenn es den Charakter eines Diskussionsforums haben soll. Im Idealfall tauschen sich Lernende mehrmals täglich aus. Bei kleinen Gruppen kann das nur funktionieren, wenn der Forumsmoderator (der Lehrende) spezielle Arbeitsanweisungen gegeben hat, die über das Forum abgewickelt werden können. Dies setzt aber weiters voraus, daß Lernende auf dem gleichen oder ähnlichen Lernstand sind, bzw. gleichzeitig zu lernen begannen.

Bei sehr großen Gruppen (über 100, mehrere 100 Teilnehmer) kann es schnell unübersichtlich werden, wenn alle in einem Thread posten. Man kann ja davon ausgehen, daß manche sich nicht nur zum Thema selbst äußern, sondern auch zu einem Posting anderer Lernender - was ja das Forum so interessant macht zur Unterstützung aktiven Lernens! In solchen Fällen ist es sinnvoll, wenn der Moderator mehrere Threads startet (in der Regel sollen das Lernende nicht dürfen) und entweder selbst Gruppen für jeden Thread einrichtet, oder es den Lernenden überlässt zu welchem Thread sie sich äußern wollen. Dabei kann es durchaus passieren, daß manche Threads unbeachtet bleiben und andere überfüllt sind. Das ist gut so! Der Lehrende kann hieraus wertvolle Schlüsse ziehen wo eventuelle Schwächen sind.

Überhaupt kann ein geschickt moderiertes Forum dazu dienen, eine "weiche" Überprüfung des Wissensstandes der Lernenden durch zu führen. Grundsätzlich ist es nicht abwegig, Forumsbeteiligung als Teil des Unterrichts zu betrachten und dies von Lernenden zu verlangen.

Sollten private - also solche die in keinem direkten Zusammenhang zum Unterricht stehen -   Kommentare erlaubt sein? Ich habe das bereits vor kurzem angesprochen. Es ist natürlich eine Ermessensfrage, aber grundsätzlich können diese motivationsfördernd sein, auch wenn sie beispielsweise zum Abbau von Frust dienen. Sie dürfen natürlich nicht überhand nehmen!

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